Wer meine Rubrik INBETWEENIE MUST HAVES kennt oder schon ein paar meiner Outfit-Posts gelesen hat, der weiß vielleicht schon, wie viel Wert ich bei meiner Klamottenauswahl auf klassische Allrounder lege, die (zumindest gefühlt) nie aus der Mode kommen und eben einfach echte Klassiker und super zu kombinieren sind. MUST HAVES eben. Die perfekte Jeans. Der Bleistiftrock. Die Seiden-Tunika für jede Gelegenheit. Das Herbst-Cape. Der klassische Camel Coat.
Und auch wenn ich sehr gerne Röcke trage, fand sich bisher in meinem Kleiderschrank kein einziges langes Kleid. Klar, ein paar Sommerkleider für heiße Tage, zwei Cocktailkleider für Hochzeiten oder schicke Events und das obligatorische „kleine Schwarze“ habe ich schon im Angebot. Aber als bonprix anbot, mir ein langes (und auch noch lang-ärmeliges), flatteriges, herbstlich gemustertes Bohemian-Kleid im Ethno-Stil zu schicken, wollte ich zunächst dankend ablehnen. Eigentlich gar nicht so mein Stil. Aber die liebe Janina überredete mich, dem Kleid einfach mal eine Chance zu geben.
Hat ein Boho-Ethno-Kleid das Zeug zum INBETWEENIE MUST HAVE?
„Ausgerechnet so ein gehyptes Trendteil?“, dachte ich, wo ich doch immer predige, eben nicht jedem Trend hinterherzuhecheln. Aber irgendwas muss da ja dran sein. Also war ich neugierig. Wollen wir doch mal sehen, ob das Kleid den harten Test, ein INBETWEENIE MUST HAVE zu werden, bestehen kann.
Der erste Eindruck
Also trudelte ein paar Tage später ein liebevoll gepacktes Paket bei mir zu Hause ein. Kritisch beäugte ich den Inhalt. Aus der Nähe betrachtet gefiel mir der Stoff außerordentlich gut! Sowohl vom Material her (so schön leicht!) als auch vom Muster (gar nicht so hippiemäßig, wie ich zunächst befürchet hatte!) konnte das Kleid schon mal durchaus positive Punkte sammeln.
Die erste Anprobe
Dann kam der erste Praxistest: die Anprobe. Das Kleid passte wie angegossen. Soweit so gut. Beim anschließenden (zugegebenermaßen etwas lustlosen) Spiegel-Check begutachtete ich den ungewohnten Anblick, streckte mir dabei den wohlgehegten Inbetweenie-Bauch entgegen und sah entsprechend aus wie im 6. Monat. Oh Schreck! So wird das nix.
„Attitude, Julia“, sprach ich zu mir, „dieses Kleid braucht nur die richtige Attitude.“
Also Schultern zurück, Brust raus, Bauch rein, Tanjas Gedächtnispose abrufen… schon viel besser. „Oh, da sind ja seitliche Schlitze im Kleid! Neckisch! Aber diese langen Ärmel? Ich weiß nicht. Die gehören auf jeden Fall hochgekrempelt. Ok, das wäre doch mal ein Shooting wert!“
Das Styling
Farblich passende hohe Schuhe und eine Schulter-Tasche in einem warmen Cognac-Ton waren schnell gefunden. Ja. So fühlte ich mich wohl. Ganz anders, als ich sonst rumlaufe, aber echt schick. Das hätte ich nicht erwartet! Ich muss wohl doch öfter mal meine Komfort-Zone verlassen.
Location-Suche und Blog-Shooting
Als dann das nächste Mal eine kinderfreie Stunde und ein einigermaßen good-Hair-Moment zusammenkamen, rief ich also meine #besteSchwesteraufderWelt und Blogfotografin vorbei. „Was trägst du denn da? Lässt du das an?“ fragte sie zunächst geschockt und von der für mich eher ungewöhnlichen Klamottenauswahl überrascht. Doch ich hatte schon eine Idee im Kopf, wie wir dem Kleid die richtige Bühne geben konnten.
Denn wozu zum Teufel trägt man im wahren Leben ein Boho-Ethno-Hippie-Maxikleid? Also, zumindest in meinem wahren Leben als 37-Jährige zweifach-Mama hier auf’m Dorf, fern ab von Großstadtdschungel oder hippen Festivals? Also ins Büro schon mal nicht. Zum Kindergartenfest? Overdressed. Und schicke Country-Garten-Hochzeiten stehen im Bekanntenkreis auch erst mal nicht an. Einfach so zum Eis essen in die Stadt? Weiß ich noch nicht…
Was Wohnort-technisch zum Ausgehen also erst mal ein Graus ist, bietet für Foto-Shooting-Locations dafür zum Glück umso passendere Gelegenheiten: auf dem Feld um die Ecke wurde gerade geerntet und überall lagen diese idyllisch anmutenden Riesen-Heuballen herum. Der Himmel konnte sich gerade nicht entscheiden, ob jetzt Gewitter-Sturm oder Spät-Sommer aufziehen sollte. Die perfekte Location! Und ich wollte unbedingt AUF so einem Heuballen sitzen…
Ich hatte dabei leicht unterschätzt, wie hoch und breit so ein Heuballen und wie unsportlich ich (trotz CURVY FIT) doch wohl bin. Zum Glück hatten wir ein kleines Hilfsmittel dabei – einen alten Gartenstuhl.
Geiles Kopfkino oder? Zwei junge Damen spazieren in Boho-Dress gestylt und mit Kamera und Plasitkstuhl bewaffnet durch’s Dorf und wollen Heuballen erklimmen. Spazierengehende Rentner und Gassi-gehende Hundebesitzer hatten ihre helle Freude an diesem Spektakel. Und wir erst! Es war ungelogen das lustigste Foto-Shooting ever.
Aus den lustigsten Shootings entstehen die besten Bilder
Als ich dann endlich mal auf diesem wackeligen Ding saß und mich an die pieksenden Stachelhalme auf nackter Haut gewöhnt hatte, machten das Kleid und das Shooting gleich noch mehr Spaß. Ich finde, die Fotos sind so mega geworden – deshalb kommt jetzt eine kleine Galerie…
Und, was meint ihr? Ist das Boho-Kleid ein INBETWEENIE MUST HAVE?
Lasst mir doch mal einen Kommentar da….
Wie bereits oben erwähnt wurde mir das Kleid kosten- und bedingungslos von bonprix zur Verfügung gestellt. Ganz lieben Dank dafür!
Ganz toll, liebe Julia. Aber mir geht es da wie dir – bei welchen Gelegenheiten trägt man so ein Kleid… Egal, es steht dir Bombe und den beweinten Bauch habe ich nicht gesehen! Und manchmal braucht es eben auch einen Lustkauf. Isso.
Liebe Grüße Cori
Danke, liebe Cori 🙂