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Bauchgefühl

Heute gibt’s mal keinen Outfit-Post, sondern es wird persönlich – im positiven Sinne.

Dazu muss ich einen kurzen Abstecher in meine Teenie-Zeit machen:

Vor 20 Jahren, als ich noch ein knackiger, schlacksiger Teenie war, den ganzen Tag mit meiner Clique unterwegs, um keine Party auszulassen (ja, „FOMO“ (fear of missing out) gab es auch schon vor der Smartphone-Zeit), als wir dachten, uns gehört die Welt und nach uns die Sintflut…

In dieser Zeit jedenfalls hat mal jemand zu mir gesagt: „Wenn du ein bisschen dünner wärst, könntest du ein richtiges Model sein.“

Moment mal. Sollte das etwa ein Kompliment sein? Wie ihr seht, irritiert mich dieser Satz bis heute. Glücklicherweise war ich damals schon selbstbewusst genug, das Ganze einfach mit einem Schulterzucken abzutun und weiter meinen Spaß am Leben zu haben. Ich könnte mir aber vorstellen, dass ein weniger selbstbewusstes Mädchen heute im Zeitalter von GNTM nach so einem Satz zu Hungern anfangen könnte.

Die Macht der Komplimente

Die Macht der Worte ist so groß – sollten wir sie nicht bewusst dazu gebrauchen, motivierende und positive Botschaften zu vermitteln, die anderen Menschen Mut machen und sie in ihrem Weg stärken? Definitiv!

Deshalb habe ich mich riesig gefreut, als diese Woche die Anfrage von Soulfully ins E-Mail-Postfach geflogen kam, ob ich Patin ihrer Aktion #nurmalebensagen werden möchte! Die Idee dahinter, mit Komplimenten einen regelrechten „Candy Storm“ in Gang zu setzen, spricht mir aus dem Herzen.

Glücklichundgesund

Ich verteile gerne bewusst Komplimente. Das muss man gar nicht großartig üben – es sind einfach kleine Dinge, die mir an meinem Gegenüber positiv auffallen, die ich dann auch einfach direkt ausspreche. Die Reaktionen darauf sind einfach schön: Ein Lächeln, ein verdutztes Dankeschön, oder mindestens ein zweifelndes aber erfreutes „Echt? Findest du?“, wenn man das Kompliment erst mal sacken lassen muss …

Als Teil der Aktion soll ich euch davon berichten, was mir Stärke verleiht und wie mir schon mal positive Energie verliehen wurde. Und ob mich ein Kompliment schon mal richtig glücklich gemacht hat.

Dazu muss ich euch erzählen, wie ich zum Bloggen gekommen bin, denn das Bloggen hat einen großen Teil dazu beigetragen.

Wie ich zum Bloggen gekommen bin

Die Idee zum Bloggen kam mir, als ich vor 4 Jahren zum zweiten Mal Mama wurde. Wenn man sich so die Tage und Nächte mit Stillen, Wickeln und Füttern um die Ohren haut und versucht, leise zu sein, damit das Baby wieder einschläft und dessen große Schwester noch nicht wieder aufwacht, hat man viel Zeit zum Nachdenken…

Darüber, was einem wirklich wichtig ist im Leben. Worauf es ankommt. Reflektierend, für das was war und auch vorausschauend, für das was kommen wird.

Werde ich jetzt mein Leben lang fremdbestimmt sein? Mache ich alles richtig? Besteht mein Tagesablauf ab sofort nur noch aus Nahrungszubereitung und Wäschebergen? Werde ich jemals wieder Zeit für mich haben? Durchwachte Nächte können junge Mütter mit der Zeit leicht paranoid werden lassen.

Dazu kommen gut gemeinte Ratschläge aus allen Richtungen. „Tue dies, lasse das, du musst unbedingt, du darfst auf keinen Fall … “

Was ich an der Stelle aber tatsächlich viel besser gebrauchen konnte war ein ermutigendes „Du machst das schon alles genau richtig. Höre einfach auf dein Bauchgefühl.“ – Ach, Moment, da isses ja:  … Für den Fall, dass ihr es irgendwann mal braucht …

Bauchgefühl

Und genau das habe ich dann gemacht. Mir selbst gesagt: „Ich mach das jetzt auf meine Art. Ich weiß, was für mich und meine Familie am besten ist. Und das ziehe ich jetzt durch.“

Parallel dazu habe angefangen, das Schreiben als Ventil zu nutzen: Mein Blog war geboren – damals noch als eine Art „Mode/Mama-Mischblog“. Und das hat mir tatsächlich zusätzliche Stärke verliehen.

Denn natürlich geht das Leben weiter. Und es gibt nicht den einen richtigen Weg. Man macht sich einfach viel zu viel verrückt, um irgendwelchen Erwartungen gerecht zu werden. Und das gilt nicht nur für die „Mutterrolle“. In jeder Lebenssituation wird irgendetwas von uns erwartet. Sogar in Sachen Mode.

Mode ist wie Mama sein?

Naja, zumindest was den großen Erwartungshorizont angeht 😉

Dabei ist doch am wichtigsten, dass man seinen eigenen Erwartungen gerecht wird. Denn nur, wer mit sich selbst im Reinen ist, kann sich auch in seiner Haut wohlfühlen. Und das hängt einzig und allein von unserer inneren Einstellung ab.

Rückblickend betrachtet hätte ich also eine viel entspanntere Mama sein können. Und über diese Erkenntnis freue ich mich heute. Denn indem ich das erkannt habe, BIN ich auch eine viel entspanntere Mama geworden. Ich habe meinen Weg gefunden.

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Und was für mich als Mama gilt, gilt seit dem genauso für meine Einstellung zum Thema Mode. Deshalb mache ich diesen Blog: Ich möchte zeigen, dass guter Stil nichts mit vermeintlichen Idealmaßen zu tun hat. Ich mache nicht jeden Trend mit. Ich trage nicht Size Zero. Und das ist auch gut so.

Niemals hätte ich erwartet, wohin mich mein Blogger-Dasein überall bringen würde. Und dafür bin ich so dankbar! Euer Feedback und das der Firmen, mit denen ich zusammenarbeite, verleihen mir das Gefühl, dass ich damit auf dem richtigen Weg bin.

Ich finde mich gut, so wie ich bin – als Inbetweenie und auch als Mama.

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Welches Kompliment mich mal so richtig glücklich gemacht hat?

Eines der schönsten Komplimente ist daher auch ein Satz von meiner Tochter, als sie noch klein war und ich in Sorge um sie, weil sie mit hohem Fieber in ihrer Kuschelecke lag. Da legte sie ihre kleine Patsche-Hand auf meinen Arm und sagte: „Mama, du machst mich glücklich – und gesund.“

Glücklichundgesund

Hach.

Eure Julia

PS: Mein Mann ist jetzt übrigens stinksauer, dass er gar nicht in diesem Text vorkommt und möchte auf der Stelle wissen, wer damals diesen bösen Satz zu mir gesagt hat … 🙂


 

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Soulfully Komplimente Creator


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