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Das Thema Achtsamkeit ist aktuell in aller Munde. Es soll Entspannung bringen und dem Stressabbau dienen. Wie integriere ich das in meinen Alltag als Mutter?

Irgendwas ist immer.

So lautet mein Wahlspruch als Mama: Irgendwas ist immer. Als Mutter ist man ständig im Multitasking-Modus und kann natürlich bei sieben Sachen gleichzeitig im Kopf gar nicht zu 100 Prozent bei einer Sache sein. Im Büro kocht man gedanklich schon das Mittagessen für die Kinder. Beim Essen taktet man bereits die anstehenden Nachmittagstermine hintereinander durch, damit auch alle Zahnräder reibungslos ineinander greifen. Beim abendlichen Fernsehen auf der Couch werden dann noch parallel Mails, Instagram, Whatsapp und TikTok koordiniert. Und vor dem Schlafengehen rattert dann nicht selten wieder die To-do-Liste des nächsten Arbeitstages vorm inneren Auge herunter. Kennt ihr das?

Entspannung sieht definitiv anders aus. Klar, der meiste Stress, dem man sich den ganzen Tag über aussetzt, ist in der Regel hausgemacht und hängt immer auch mit den eigenen Ansprüchen an sich selbst zusammen. Aber wie soll man bloß aus seinem selbstgebauten Hamsterrad ausbrechen?

Was ist eigentlich Achtsamkeit?

Genau da setzt das Thema „Achtsamkeit“ an. Denn Achtsamkeit (oder auf Englisch „Mindfulness“) kann im Prinizp eine Art Handbremse für unseren Autopiloten sein. Sie hilft uns dabei, unser Leben zu entschleunigen, die eigene Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt zu lenken und den Moment bewusst zu erleben – und ihn bestenfalls sogar zu genießen.

Und das gilt natürlich nicht nur für Mütter. Das Thema Achtsamkeit ist aktuell in aller Munde. Es soll Entspannung bringen und dem Stressabbau dienen. Für mich hört sich das ein bisschen so an wie ein neuer Begriff für „Wellness“ – nur ohne die Massagen…

Ein neuer Trendbegriff ist Achtsamkeit auf jeden Fall. Er lässt sich auf alle Lebenslagen und Personengruppen ausbreiten. In Büchern, Zeitschriften, Fernsehsendungen und Online-Artikeln werden wir angehalten, ab sofort alles ganz „achtsam“ anzugehen: Unsere Art (zusammen) zu leben, zu essen, zu konsumieren und sogar zu atmen. Und achtsam Auto zu fahren versteht sich wohl irgendwie von selbst.

Und wie das mit Trends immer so ist: sofort sind auch die verschiedenen Wirtschaftszweige längst auf den zunächst so entspannt dahingleitenden Achtsamkeits-Zug aufgesprungen. Es gibt zahlreiche Seminare, Bücher, sogar neue Berufsbilder wie Achtsamkeits-Coaches und Apps zum Thema Achtsamkeit, die uns mit Übungen, Anleitungen und zahlreichen Tipps versorgen sollen. Das artet ja fast schon wieder in Stress aus, sich mit all dem zu beschäftigen…

Was soll mir Achtsamkeit denn nun konkret bringen?

Okay, verstanden. Achtsamkeit ist jetzt im Trend. Muss ich da jetzt mitmachen? Ist das nicht einfach nur wieder noch eine neue Form der Selbstoptimierung?

Für mich persönlich heißt Achtsamkeit, mehr im Jetzt zu leben, im stressigen Alltag einfach mal inne zu halten und Situationen bewusster zu genießen. Ich meine, ich war nie wirklich jemand, der gedanklich in der Vergangenheit lebt, aber die Konzentration auf das „Jetzt“ hilft tatsächlich dabei, Altlasten hinter sich zu lassen und sich weniger um die Zukunft zu sorgen. Wenn ich im Jetzt glücklich bin, oder mich mehr darauf konzentriere, es zu sein – wer oder was sollte mir dann in der Zukunft schon etwas anhaben können? Interessanter Ansatz.

Achtsamkeit soll zu einem authentischen und selbstbewussten Handeln führen.

Mehr im Jetzt zu leben heißt für mich dann einfach auch, nicht immer nur alles für andere mitzudenken und zu planen, sondern mich eben auch darum zu kümmern, was mir in dem Moment gut tut und was mich gerade glücklich macht. Das Selbstvertrauen zu haben, dass alles aus einem guten Grund passiert. Und dabei auch einen gesunden Egoismus leben zu dürfen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Einfach loslassen, was mich runterzieht und Dinge auch mal gut sein lassen.

Achtsamkeit hat für mich aber auch viel mit Dankbarkeit zu tun. Für das Leben, das man hat. Genau jetzt in diesem Moment. Ich vertraue also auf das Jetzt und höre auf meinen Bauch. Immer? Nicht immer. Aber ich werde mal darauf achten, mich bewusster darauf einzulassen.

Eure Julia